August 2009

02.08.2009

Nach Lavas Tod konnten wir uns zunächst überhaupt nicht vorstellen, in absehbarer Zeit einen neuen Hund ins Haus zu holen. Jetzt verstehe ich Menschen, die sich nach dem Tod ihres geliebten Vierbeiner nie wieder einen neuen Gefährten suchen, weil der Abschied so schmerzt, dass sie es nicht noch einmal erleben möchten. Ich dachte anfangs ebenso. Doch je mehr Zeit verging, desto mehr wurde mir bewußt, wie kostbar die vielen, schönen Jahre mit Lava waren und das es das ist, was wirklich zählt. Ich möchte keinen Tag davon missen.
Und mir war klar, eines Tages sind wir wieder bereit für einen neuen Hund. Doch lag für mich dieser Tag noch in weiter Ferne.

Meist kommt alles anders, als man denkt und manchmal winkt einem das Schicksal zu, wenn man am wenigstens damit rechnet. Als ich eines Abends auf der Homepage von Renate und Peter, Lavas Züchtern, schaute, entdeckte ich sie: eine 18 Monate alte gestromte Hündin, die aufgrund der Trennung ihrer Vorbesitzer ein neues Zuhause suchte. Bei ihrem Namen musste ich zweimal hinschauen, um es glauben zu können: Ava vom Vogtlandeck.

Zwei Tage später waren wir frei nach dem Motto “Wir können sie uns ja mal anschauen” auf dem Weg ins Vogtland. Als wir aus dem Auto ausstiegen, warteten Renate, Peter und ihr Rudel auf uns und eine riesige, gestromte Hündin kam auf mich zugelaufen und leckte meine Hand ab. In diesem Moment war es um mich geschehen, und ich wußte, dass ich sie nicht nur anschauen wollte, sondern sah Ava in Gedanken schon mit Quattro über die Wiesen rennen.

Ava mit ihrer Mutter Qvinta

Renate mit Ava und Qvinta

Peter mit Sparringspartner Ava

Spiel und Spaß bei Friedemanns

Zwei Wochen später sind wir wieder ins Vogtland gefahren, diesmal um Ava abzuholen. Mit dabei: Quattro, der noch nicht ahnte, was ihn erwartete. Das gleiche trifft wohl auch auf mich zu, denn mit Quattros Reaktion auf Ava hatte ich nicht im Traum gerechnet. Quattro wollte von Ava überhaupt nichts wissen, und sobald sie sich ihm näherte, knurrte er sie an. Peter hatte mich zwar auf so ein Verhalten vorbereitet, aber ich konnte nicht glauben, was sich vor meinen Augen abspielte. Voller Freude sind wir hingefahren im Glauben, Quattro flippt aus vor Freude, und dann führt er sich auf wie ein Brummbär?
Es dauerte eine Weile, bis ich verstand, dass Quattro eifersüchtig war, weil ich mich zu sehr mit Ava befaßt habe. Je weniger ich Ava beachtete, desto weniger abweisend war er zu ihr. Wir machten dann mit den beiden einen Spaziergang mit dem Erfolg, dass Quattro zwar nicht mehr knurrte, aber auch nicht wirklich warm wurde mit Ava, sondern einfach seiner eigenen Wege ging und sie mit konsequenter Nichtbeachtung strafte. Ava hingegen war sichtlich begeistert von Quattro und wollte ihn immer wieder zum Spielen animieren. Daraufhin machten wir mit beiden eine Probefahrt im Auto. Dies klappte problemlos. Und so traten wir später mit beiden Hunden die Heimreise an.

Es dauerte noch einen weiteren Tag, bis die erste richtige Annäherung zwischen Quattro und Ava erfolgte. Zu verdanken war dies Avas Hartnäckigkeit. In dieser Hinsicht erinnerte sie mich an den kleinen Welpen Quattro, von dem Lava auch eine Woche lang nichts wissen wollte, der aber immer wieder auf Tuchfühlung ging.

Erster Erfolg: Quattro teilt mit Ava seinen Liegeplatz...

... aber so richtig geheuer ist ihm dies nicht.

In den darauffolgenden Tagen bemerkte Quattro dann nach und nach, dass Ava eigentlich gar nicht so übel ist. Und wir lernten, richtig mit den beiden umzugehen. Unser Anfangsfehler war es nämlich, Ava zu viel Beachtung zu schenken und mit Quattro zu schimpfen, wenn er Ava anknurrte. Dabei war er völlig im recht. Wochenlang stand er im Mittelpunkt und nun setzen wir ihm einfach einen anderen Hund vor die Nase und machen ein riesiges Tohuwabohu um diesen.

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